Die Arbeitgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen auf Bundesebene unterstützt die AfA in Hessen. Der Bundesvorsitzende der AfA, Klaus Barthel, dazu: „Das ist die harte schwarz-grüne Realität für Arbeitnehmer, Beispiel Hessen: Steuergeld für Lohndumping, kein Vergabe-Mindestlohn, keine Tarifbindung. Das darf auf Bundesebene nicht passieren.“
Im Hessischen Landtag fand die Beratung über den Gesetzentwurf von Schwarz-Grün für eine Novelle des Hessischen Vergabe- und Tariftreuegesetzes statt. Für die AfA hat der Gesetzentwurf das Ziel verfehlt, öffentliche Aufträge nur noch an Unternehmen zu vergeben, die ihre Mitarbeiter nach Tarif bezahlen.
Andreas Trägler, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen: „Überall dort, wo es Flächentarifverträge gibt, hätte man diese nach EU-Recht als maßgeblich einstufen können. Außerdem fehlt ein vergabespezifischer Landesmindestlohn. Diesen haben wir als SPD in Hessen gefordert, wie er in anderen Bundesländern bereits besteht. Nun ist aus dem bisher schlechten Gesetz ein noch schlechteres geworden. Die Chancen sind verpasst.“
Es fehle an Kontrollen, Sanktionen sind komplett gestrichen. Das Gesetz fördere Dumpinglöhne und nicht einmal die ILO-Kernarbeitsnormen waren es den Grünen wert, im Gesetz verankert zu werden.
Sebastian Cramer, stellvertretender AfA Vorsitzender: „Dieses Gesetz ist kein Tariftreuegesetz. Es führt bei öffentlichen Aufträgen nicht zu mehr Tariftreue, sondern ist einfach ein reines Vergabegesetz und trägt somit zu einem weiteren Absinken des Lohnniveaus in Hessen bei. Nur der Billigste darf noch öffentliche Aufträge ausführen.“